– 20. März 2019 –
oder „Das Prinzip von Actio und Reactio“ (auch Gegenwirkungsprinzip, Wechselwirkungsprinzip oder drittes newtonsches Axiom) oder „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“
Druck ist die erste Strophe der Katastrophe. In Projekten stehen wir oft unter künstlichen Druck, der durch künstliche Vorschriften erzeugt wird. Ohne es zu wollen, geben wir dann diesen Druck unbewusst an unser Umfeld weiter – das ist ein psychologisches Grundmuster. Im Ergebnis wundern wir uns dann, warum wir immer wieder auf Ablehnung und Widerstand stoßen. Niemand mag es, wenn er einen druckvollen Umgang erlebt. Automatisch stellt sich ein innerer Schutzschirm auf und die Gegenwehr wird aktiviert. Wie oft haben wir alle diesen Modus der aktivierten Gegenwehr erlebt, in dem dann unbedachte Worte bis unter der Gürtellinie fliegen und sich beide Seiten immer mehr verbal verletzten.
Konflikte sind eine Form des Widerstands. Druck in den Prozessen aufbauen und weitergeben bedeutet das Entfachen von Konflikten, weil durch den Gegendruck alles blockiert ist und nichts mehr weitergeht. Das Gefühl für diese Widerstände ermöglicht Konflikte zu führen und für sich selbst die wichtigen Prozesse zu realisieren. Die Kunst über diese Gefühle für Widerstände zu reden, hilft wieder die richtigen Argumentationen zu finden, weiterhin falsches Verhalten zu vermeiden und die Aufwärtsspirale der Kultur wieder zu leben. Es geht darum Konflikte zu führen, nicht darum Sie zu vermeiden. Dann ist eine gute oder eine schlechte Lösung möglich. Wer Konflikte akzeptiert, findet nie eine Lösung!
Wenn argumentieren immer schwieriger wird, kommt es also zu Konflikten. Die Ursache hierfür sind ausgesaugte Organisationen, die Prozesse korrodieren und diese im Laufe der Zeit rosten und vergehen lassen. Die dadurch entstehenden starren und zu harten Prozesse spalten wie mit einer Axt die weiche Sprache einer guten Kommunikation.
Prozesse sind stets auf andere bezogen und spielen sich in Räumen ab. Hier benötigt es oft einem neuen Schwung durch neue Räume als natürliche Prozesse, die die Organisation und deren Kultur neu entfalten und sicherstellen. Raumbildung ist ein Schlüssel zur Konflikt-Prävention.
Probieren Sie es aus: Schaffen Sie einen neuen BAU-RAUM, ein neues
Baubüro indem Besprechungen stattfinden oder ein neues Planungs- Büro indem die Planungsteams miteinander vor Ort integral planen können. Legen Sie den Fokus auf diesen neuen Raum und lassen Sie diesen aus einem miteinander getragenen Impuls neu entstehen. Dieser neue Raum wird die Menschen wieder zusammensetzen und auseinandersetzen lassen. Kommunikation, Kooperation und Argumentation der Prozesse auf andere Personen wird wieder möglich.
(Gekürzter Auszug aus "DAS PROJEKTERFOLG-HANDBUCH: Wie man mit neuer Baukultur erfolgreich bauen würde - Band 1 Basis" - Taschenbuch - von Stefan Lechner)
Bildquelle: Wikipedia